Bewährt hat sich die zu Beginn abgeschlossene Kooperationsvereinbarung. Sie bildete die Grundlage für die Zusammenarbeit, da darin alle wesentlichen Aufgaben der Partner aufgelistet waren. Ebenfalls bewährt haben sich die halbjährlichen Bündnispartnertreffen, bei denen ein Austausch über den Projektverlauf stattfand.
Die Projektleitung durch die LKJ Sachsen e.V. mit ihrer Geschäftsstelle in Leipzig erforderte eine intensive Kommunikation via E-Mail, Telefon und auch das häufige Vor-Ort-sein.
Es war teilweise eine Herausforderung, gemeinsam Termine zu finden, Absprachen zu treffen oder Probleme zu klären. Die Bündnispartner machten häufig deutlich, wie wichtig ihnen die Bündelung durch die LKJ war, da sich ein einzelner Partner vor Ort dies nicht „zugetraut“ hätte.
Die Ressourcen der Partner für das Projekt waren sehr unterschiedlich und bestimmten dadurch auch den Verlauf der Zusammenarbeit:
FSZ Oelsnitz:
- eine Lehrerin wurde als Ansprechpartnerin eingesetzt und erhielt, als das Projekt positiv angelaufen war, auch ein kleines Stundenkontingent für die Betreuung
- die Schulleitung unterstützte das Projekt sehr positiv, nahm an Treffen teil etc.
- auch die Ansprechpartnerin für die Ganztagsangebote wurde einbezogen, das Kollegium nahm immer stärker Anteil am Projekt
Das Dürer, Stollberg:
- der Einrichtungsleiter stellte Räumlichkeiten zur Verfügung und unterstützte bei Präsentationen
Bergbaumuseum Oelsnitz:
- eine hauptamtliche Museumspädagogin war Ansprechpartnerin für das Projekt
- das Museum stellte Räumlichkeiten zur Verfügung und unterstützte bei der Pressearbeit
Carl-von-Bach-Gymnasium Stollberg:
- eine Lehrerin betreute das Projekt mit ehrenamtlichem Engagement
- die Schule bzw. Schulleitung und Kollegium nahmen wenig Notiz von dem Projekt
- die Kooperation stand mehrmals in Frage, da die Begleitung durch die Lehrerin nicht abgesichert werden konnte
LKJ Sachsen:
- eine Mitarbeiterin wurde als Projektleitung eingesetzt
- übernahm gesamte Vertragsgestaltung, Abrechnung, Verwendungsnachweis, Organisation der Module, Kommunikation mit Bündnispartnern und Schriftverkehr mit Eltern
- Schnittstelle zwischen BKJ-Förderung – und Richtlinien und Bündnispartnern
Die Zusammenarbeit im Bündnis verlief grundsätzlich gut. Das grundlegende Projektziel wurde von allen mitgetragen und jeder Partner übernahm weitestgehend die Aufgaben, die ihm im Rahmen des Bündnisses übertragen wurden.
Zeitweise waren Überforderungen festzustellen und die Umsetzung des beteiligungsorientierten Konzepts erforderte von den Beteiligten Ressourcen, die nicht immer in vollem Umfang verfügbar waren. So fehlte der Lehrerin am Gymnasium zwischenzeitlich der Rückhalt durch ihre Schule. Auch von der LKJ war eine intensive Betreuung gefordert, die teilweise den einkalkulierten zeitlichen Rahmen stark überstieg.
Auch das Bergbaumuseum musste zusätzliche Ressourcen aktivieren, da die Aufgaben für den Fotowettbewerb den Umfang der Veranstaltungs-AG überstiegen.
Insgesamt zeigte sich, dass die Partner in Oelsnitz zunehmend intensiver zusammenarbeiteten und die Zusammenarbeit mit den Partnern in Stollberg eher etwas nachließ. Dennoch blieben nahezu alle Partner „am Ball“ und wollten am Projekt weiter mitwirken.
Zu betonen ist der gute und engagierte Teamgeist, der vorherrschte. Bei Problemen wurden schnell Lösungen gesucht. Vorgaben durch die Förderrichtlinie wurden kritisch hinterfragt aber letztlich doch umgesetzt.
Insgesamt verblieb eine Vielzahl der Aufgaben bei der Projektleitung, hier wäre anzusetzen, wenn es darum geht, Aufgaben stärker zu verteilen und damit die Bündnispartner noch stärker in die Mitverantwortung zu führen.
Aus der Zusammenarbeit ließen sich folgende Erfahrungen gewinnen:
- Bündnisarbeit ist anstrengend und erfordert kontinuierliche Kommunikation
- wichtig ist, das gemeinsame Ziel immer wieder vor Augen zu haben – „warum machen wir das?“
- es entstehen zeitweise Schräglagen in der Aufgabenverteilung, diese müssen zeitnah besprochen und Verantwortlichkeiten geregelt werden
- es muss klar kommuniziert werden, was jeder zum jeweiligen Zeitpunkt leisten kann und will
- die Projektleitung darf nicht zum einzigen Zugmotor des Projekts werden, nur um das Projekt zu erhalten
- gegenseitige Erwartungen müssen immer wieder miteinander abgeglichen werden
- die Motivationen und Mitwirkungsmöglichkeiten der Partner sind verschieden, das muss akzeptiert werden
- werden längerfristig Bündnispartneraufgaben nicht übernommen, müssen Konsequenzen folgen
- Bündnisarbeit muss in das eigene Arbeitsspektrum integriert werden – ist sie zusätzlich oder ehrenamtlich führt dies auch schnell zu Unzuverlässigkeit bzw. Überforderung